Die Stadt Münster bemüht sich um eine sog. Klimapartnerschaft mit BOLOGNA. Wir werden Sie an dieser Stelle über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten.
Der Ministerrat der Italienischen Republik hat Mitte Januar 2020 beschlossen, in Vorbereitung des 700. Jahrestages des Todes von Dante Alighieri (1265-1321) am 25. März 2020 den neuen "Dantedì" ( = Dante-Tag) einzuführen.
Damit ehrt Italien seinen Nationaldichter mit einem Gedenktag, der künftig an allen Schulen, Universitäten und Bildungs- und Kultureinrichtungen mittels Initiativen an den Poeten erinnert. Das Datum 25. März ist von namhaften Wissenschaftlern vorgeschlagen worden, weil Dante in seinem großen Versepos "La comedia divina" / Die Göttliche Komödie") eine Wanderung durch die drei Reiche des Jenseits beschreibt, die an Karfreitag, den 25. März des ersten Heiligen Jahres 1300 beginnt und eine Woche dauert. Hölle, Fegefeuer und Paradies sind als konzentrische Kreise gedacht, die die Entfernung zur Göttlichen Herrlichkeit abstufen. Das Epos zählt zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur und machte den toskanischen Dialekt zur allgemein geschätzten Schriftsprache, die das moderne Italienisch hervorbrachte. Dante hat das Denken und die Vorstellungswelt der europäischen Kultur damit entscheidend geprägt und wirkte weit über den Stiefel hinaus, fort.
Der italienische Kulturminister Dario Franceschini sagte: "Dante erinnert uns an viele Dinge, die wir gemeinsam haben: Dante ist die Einheit des Landes, Dante ist die italienische Sprache, Dante ist die Idee von Italien selbst."
Die DIG e.V. Münster gratuliert zum diesjährigen Dantedì und ehrt den Dichter mit der Autorenlesung bereits am 19. Februar 2020.
Demgegenüber erreicht uns die traurige Nachricht, dass die deutsche Kultusministerkonferenz (KMK) beschlossen hat, den Literaturklassiker der "Göttlichen Komödie" aus allen deutschen Schulbüchern zu verbannen. Wir protestieren und schämen uns, dass mit hoher, seit Jahrhunderten vorbildlich erachteter Literatur Ideologiepolitik auf Druck von dritter Seite betrieben wird. Der antichristliche, also gegen unsere eigenen Wurzeln Deutschlands, Italiens und Europas gerichtete Impetus dieser verfehlten Kulturpolitik ist unverkennbar. Bücherindizes erinnern an traurige totalitäre Zeiten, Religionen und Regime und sind anti-aufklärerisch. Sie ermahnen uns, den Anfängen einer autoritär ausgerichteten Politik mit allen uns im Rechtsstaat zur Verfügung gestellten Mitteln zu wehren. Wer in Schule und Universität die Diskussion mit guter Literatur verbietet, macht sich zum Erfüllungsgehilfen von Antimodernisten, die keine Zukunft in Europa haben dürfen. Die DIG e.V. Münster hat sich nochmals in ihrer neuen Satzung zum Prinzip der Verständigung zwischen Deutschen und Italienern bekannt und sieht im kulturfeindlichen Beschluss der KMK einen Affront gegenüber allen Italienerinnen und Italienern in Deutschland, der EU und Europa. Wir distanzieren uns mit aller Entschiedenheit von diesem tragischen Beschluss !